Was berichtet uns die Bibel über Jesus und wie er sich selbst sah?
“Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging – und die Schrift kann nicht aufgelöst werden – sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte:Ich bin Gottes Sohn?” (Joh. 10, 35-36)
“Mein Vater, der [sie] mir gegeben hat, ist größer als alle…” (Joh. 10, 29)
“Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.” (Joh. 14, 28)
“Jesus spricht zu ihr: Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!” (Joh. 20, 17)
“..dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe [den] Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst.” (Eph. 1, 17)
“Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.” (Mt. 27, 46)
Die ganze Bibel, sowohl des Alten als auch des Neuen Testamentes, kennt nur einen Gott in einer Person. Der Vater ist Gott und zwar der alleinige Gott. Keiner der Söhne, weder der Erstgeborene noch die anderen Söhne Gottes, sind Gott.
Wie hätte Jesus Christus, wenn er Gott gewesen wäre, am Kreuze ausrufen können:
“Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” (Mt 27,46)
Gott kann sich doch nicht selbst verlassen!
Und wenn es in der Heiligen Schrift heißt, durch die Kraft des Vaters sei Christus von den Toten erweckt worden (Kol 2,12), weshalb war denn die Kraft des Vaters dazu nötig, wenn Christus angeblich selbst Gott war? Nach seinem irdischen Tode hatte er doch alles Menschliche abgelegt und wäre nur noch Gott und als solcher dem Vater in allem gleich, wie gelehrt wird. Er hätte also dieselbe Kraft wie der Vater. Warum denn die Kraft von einem anderen benötigen, wenn man sie selbst besitzt? Das sind doch Widersprüche.
Warum hat Christus nicht ein einziges Mal gesagt: ‘Ich bin Gott – dem Vater in allem gleich.’ Er hat doch an zahllosen Stellen über sein Verhältnis zu Gott gesprochen, und er sollte nicht ein einziges Mal die Wahrheit gesagt haben, nämlich dass er selbst Gott sei. Aber er nennt sich bloß den “Sohn Gottes” und beteuert, dass er in allem vom Vater abhängig sei.
Sind es nicht gerade die Gegner Jesu, die immer wieder von ihm behaupten, er bezeichne sich als Gott?
“Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.” (Joh. 10,33),
worauf er antwortet:
“Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: ‘Ich habe gesagt: Ihr seid Götter’? Wenn er jene Götter nannte, an die das Wort Gottes erging – und die Schrift kann nicht aufgelöst werden – sagt ihr von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst, weil ich sagte: Ich bin Gottes Sohn?” (Joh. 10,34-36)
Die Lehre, dass Jesus Mensch gewordener Gott gewesen sei, beinhaltet auch, dass er als Mensch vollkommen gewesen sei, da ja auch Gott vollkommen ist.
Was sagt aber die Bibel über Jesus?
“Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen. ( Lk. 2,52)
Wie aber kann jemand der schon vollkommen ist, an Weisheit zunehmen?
“Der hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod erretten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden und lernte, obwohl er Sohn war, an dem,
was er litt, den Gehorsam.” ( Hebr. 5,7-8)
Wer Gehorsam erst durch Leiden erlernen muss, kann doch nicht schon vollkommen sein.
Hätte Jesus als vollkommener Mensch am Kreuz ausrufen können:
“Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” (Mt. 27,46) ?
Hätte er dann nicht vielmehr gesagt: ‘Ich freue mich, dass ich dir dienen darf, Vater’?
Nein, die Bibel sagt ganz eindeutig, dass Jesus unvollkommener Mensch war, wie jeder andere Mensch auch:
“Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist.” (Phil. 2,7)
Auch Jesus hatte seine Schwächen, eben weil er ganz Mensch geworden war. Und gerade das ist doch auch das Großartige an der Erlösungstat Christi. Er war Mensch, wie jeder Mensch. Er war schwach, wie jeder Mensch. Auch er hätte der Versuchung zum Opfer fallen können und somit ein Untertan Satans werden können!
Hätte diese Möglichkeit der Niederlage Christi nicht bestanden, wäre es dann ein glänzender Sieg gewesen oder nur Theater?
Aber er hat gesiegt – Dank sei Gott!
Der Zeitpunkt, an dem Johannes der Täufer öffentlich als Bußprediger auftrat, sollte auch für Jesus von entscheidender Wichtigkeit werden. Denn bis dahin wusste er noch nicht, dass er der verheißene Messias war.
Als er jedoch Johannes aufsuchte und dieser ihn der Volksmenge als das “Lamm Gottes” vorstellte, das “die Sünde der Welt hinwegnehmen” solle, da erkannte er, wer er war und erhielt sofort auch von Gott selbst die Bestätigung:
“Du bist mein geliebter Sohn; an dir habe ich mein Wohlgefallen.”
“Jetzt war der Augenblick gekommen, wo auch die Geisterwelt Gottes Jesus über seine Lebensaufgabe aufklärte. Es wurde ihm gesagt, dass er der höchste der geschaffenen Geister, der erstgeborene Sohn Gottes sei. Er wurde belehrt, dass er die Wahrheiten Gottes zu verkünden habe, dass er gegenüber den Angriffen Satans standhaft bleiben müsse, dass Satan in seinem Kampfe gegen ihn bis zum Äußersten gehen und ihn in den Kreuzestod hineintreiben werde, wie es von den Propheten vorausgesagt
worden war. Worin jedoch der endgültige Sieg über Satan bestand, erfuhr Jesus Christus erst, als sein Geist sich im Kreuzestod vom irdischen Leib getrennt hatte.
Die Hölle erkannte Jesus als den Sohn und Gesandten Gottes, der die Menschheit durch seine Lehre zu Gott führen und für die Wahrheit zu sterben bereit sein solle. Der wirkliche Zusammenhang zwischen dem Kreuzestod Jesu und einem Sieg über die Hölle war auch Satan nicht bekannt. Hätte er die Wahrheit darüber gewusst, so würde er Jesus weder versucht, noch seinen Tod herbeigeführt haben. So aber wollte er Jesus, den er bloß als einen Künder der Wahrheit erkannte, möglichst bald unschädlich
machen. Sofern es ihm nicht gelang, Jesus zum Abfall von Gott zu bringen, hoffte er seiner Wirksamkeit als Wahrheitskünder dadurch ein Ende machen zu können, dass er ihm das schimpfliche Los eines Kreuzestodes bereitete. Satan rechnete damit, dass die Lehre eines “Gehängten” bei den Menschen schnell abgetan sei. Denn diese mussten erwarten, dass ein Gottessohn, als den sich Jesus ausgab, soviel Macht von Gott erhalten werde, dass er einen schmählichen Tod von Seiten seiner Feinde verhindern könne. War er dazu nicht imstande, dann war mit seinem Tode auch seine Lehre gerichtet. Das war die Berechnung, die Satan sich gemacht hatte.
Auf Jesus Christus, euren ältesten Bruder, stürzte sich die ganze Hölle, an ihrer Spitze Luzifer selbst. Und das nicht bloß einmal und für wenige Augenblicke, sondern immer und immer wieder, ein ganzes Menschenleben hindurch. Sturmkolonne auf Sturmkolonne der finsteren Mächte ging Tag für Tag gegen diesen Menschensohn vor, und schließlich nahmen sie als Sturmwaffe die größte menschliche Marter, bis der Gequälte am Kreuze verblutete – zwar als Mensch getötet, aber nicht zum Abfall von Gott
gebracht. Satan hatte an ihm nichts ausrichten können. Und doch war der, gegen den die ganze Höllenmacht in dieser Weise anstürmte, ein Mensch wie ihr, euch in allem gleich.” (Auszug aus dem Buch “Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes” von Johannes Greber)
Wie können wir uns Christi Kampf in der Hölle vorstellen, als er nach seinem Kreuzestod hinabstieg und Luzifer im Angriffskampf besiegte, um ihm die Herrschaft über die gefallene Schöpfung zu entreißen? Dazu erhielten wir einmal folgende Belehrung, die sich – etwas ungewöhnlich – aus einem Email-Austausch heraus entwickelte.
»Der Kampf Christi in der Hölle war ein geistiger Kampf. Wenn in den Erzählungen von Flammenschwertern die Rede ist, so ist das ein Sinnbild für den “Blitz der Erkenntnis”.
Was könnte einen vom richtigen Weg abgekommenen, hochmütigen Geist stärker “verletzen”, als die plötzliche Erkenntnis, dass er falsch liegt? So ging es auch mit Luzifer. Christus sandte ihm Strahlen der geistigen Erkenntnis, die ihn wie ein Blitz trafen. Luzifer “verteidigte” sich mit seinen Argumenten, seinen Lügen. Schließlich musste er sich dem Licht geschlagen geben. Er musste eingestehen, dass er falsch gehandelt hatte! Er musste sich vor Christus demütigen. Das war die vollkommene Niederlage für diesen hochfahrenden Geist.
Allein – die Erkenntnis hielt nicht lange an. Das liegt in der Vollkommenheit der göttlichen Gesetze begründet. Luzifer muss, wie jeder andere Geist auch, “selbst” zu diesen Erkenntnissen kommen, das Verlangen danach in sich wecken und wachsen lassen, sie sich “erarbeiten”.
Ihm die Erkenntnisse zu “schenken”, geht nicht, da er innerlich ja noch nicht wollte – immer noch nicht will.
Dies wird auch noch für lange “Zeit” so bleiben. Erst eine lange Zeit in vollkommener Einsamkeit, wenn alle anderen schon zurückgekehrt sind, wird ihn zur Einsicht bringen, wird langsam die Erinnerung in ihm wachsen lassen.
Die anderen Engel Gottes haben Christus bei diesem Kampf unterstützt. Auch sie sandten geistige Energien der Heilung und der Erkenntnis ins Reich Luzifers. Dadurch lösten sie die geistige Verbindung der anderen gefallenen Geister zu Luzifer. Auf diese Weise wurde Luzifer “isoliert”. Ihm wurde die Situation nach der Rückkehr der restlichen gefallenen Schöpfung “simuliert”, was schließlich zu dem oben beschriebenen Ergebnis führte.
So könnt auch ihr immer wieder die Arbeit am Heils- und Erlösungsplan unterstützen, indem ihr liebevolle Gedanken an die Geschwister in der Tiefe sendet. Dadurch werden sie in ihrem – teils noch unerkannten – Wunsch zur Heimkehr unterstützt.«
Gott schuf ein einziges Wesen, einen vollkommenen, reinen Geist, dem Er ein Höchstmaß an Kraft und Macht gab: Christus, den einzigen direkten “Sohn” Gottes.
Mit Schöpferkraft ausgerüstet rief Christus weitere Wesen ins Leben (Joh.1,1 ff), die selber auch wieder schöpferisch tätig wurden. Im Gegensatz zur ersten Schöpfung, nämlich Christus, war diese zweite nicht von Beginn an vollkommen sondern wird erst auf dem Weg des Reifens – sowohl in der geistigen als auch in der materiellen Welt – dorthin gelangen. Im Zusammenspiel mit dem Grundprinzip des freien Willens schließt dies auch Entwicklungen ein, die zunächst von dem eigentlichen Ziel wegzuführen scheinen. Aber “aus Fehlern lernt man”…
Und so geschah es auch, dass irgendwann Luzifer, der höchste von Christus geschaffene und nach Christus reinste Geist, unzufrieden mit seiner Position wurde.
Daraus entstand eine Spaltung, bei der sich viele Geister von Luzifer blenden ließen und ebenfalls unzufrieden mit der Aufgabe wurden, die sie bis dahin innehatten: Sie wollten mehr – mehr Macht, mehr Ansehen, mehr Einfluss… So stellten sie sich gegen die Ordnung Gottes.
Erst nachdem sie auf das göttliche Geschenk des freien Willen verzichtet und sich Luzifer gänzlich unterworfen hatten, erkannten sie nach und nach dessen wahren Charakter und seinen Willen zu beherrschen. Und sie erkannten ihren Fehler, Christus abzulehnen. Doch ihr Sturz war vollzogen.
Um die gefallenen Geister wieder zurückzuführen, richtete Christus mit der Kraft Gottes Sphären ein – geistige und materielle -, in denen die Geister nach und nach ihre Schwächen ablegen und sich hin zu Gott entwickeln konnten. Eine solche Sphäre ist auch die materielle Schöpfung mit unserer Erde…
Den gestürzten Engeln – zu denen auch die heute lebenden Menschen gehören! – blieb jedoch zunächst die endgültige Heimkehr in das Königreich Christi wegen der gnadenlosen Machtausübung Luzifers versagt.
Der gestürzte Luzifer seinerseits akzeptierte die Schaffung der Besserungssphären, weil er darin die letzte Chance sah, doch noch über seinen Bruder Christus zu siegen und ihn zu unterwerfen. Luzifer konnte sich nämlich leicht ausrechnen, dass der am Ende des Aufstiegs vorgesehene Messias Christus selber sein würde.
Als dann genügend Geister soweit gereift waren, dass sie ihrer Gesinnung nach ins Gottesreich hätten zurückkehren können, übernahm Christus – wie erwartet – diese Aufgabe, die selbst für Ihn sehr gefährlich war: Er kam in der Person des Jesus von Nazareth in die materielle Welt und setzte sich damit der Gefahr aus, selber als schwacher Mensch von Luzifer zum Abfall von Gott gebracht zu werden.
Die Aufgabe dabei war zweigeteilt: Zum einen wollte Er durch sein Vorleben allen Menschen Mut machen, den Angriffen Luzifer zu trotzen und treu zu Gott und Seinen Geboten zu stehen.
Zum anderen wollte Er die Grenzen Luzifers Macht aufzeigen, indem Er dessen Angriffen als schwacher Mensch standhielt. Als Ihm sogar schlimmste seelische und körperliche Folter und der Martertod am Kreuz nicht davon abbringen konnten, war das Ziel erreicht.
Nach dem irdischen Tod trat Christus ihm als Geist entgegen. Luzifer blieb nichts als anzuerkennen, dass Christus der wahre König der Schöpfung ist. Anstatt der erwarteten Vernichtung sah sich Luzifer aber “nur” mit der Einschränkung konfrontiert, ab sofort keine rückkehrwilligen Geister mehr mit Gewalt hindern zu dürfen – dem musste er zustimmen.
Luzifer kann seitdem zwar noch durch Verlockungen, Drohungen und Verführungen versuchen, Geschwister vom Weg abzubringen, aber letztendlich ist es nun nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der Letzte nach Hause geht – unterstützt von Christus und Seinen Helfern.
Für viele Menschen ist es unmöglich anzunehmen, dass Gott seinen geliebten Sohn martern lies. Ihnen grenzt es an Gotteslästerung, ein solches Handeln einem liebenden Gott zuzuschreiben. Warum also musste Jesus solche Leiden auf sich nehmen und wie ist dies mit einem liebenden Gott in Einklang zu bringen?
“Die gefallenen Geister standen ja unter der Herrschaft Luzifers. Wie sollte diese gebrochen werden, wenn Luzifer keinen der einst zu ihm übergetretenen Geister freigab, sondern stets das ihm von Gott eingeräumte Herrscherrecht über sie geltend machte?
Wer aber sollte Satan zwingen, auf seine Rechte wenigstens denen gegenüber zu verzichten, die in Reue zu Gott zurückwollten? Gewiss, Gott hätte ihn zwingen können. Aber seine Gerechtigkeit hatte ihm jenes Recht verliehen, und darum verbot es dieselbe Gerechtigkeit, es ihm zu schmälern.
Nur ein Geist, der sich in den Herrschaftsbereich des Fürsten der Finsternis begab und somit alle Drangsale seiner Gewaltherrschaft auf sich nahm, hatte das Recht, den Kampf gegen ihn aufzunehmen. So ist es ja auch bei euch internationales Recht, dass ein von seinen Machthabern unterdrücktes und gequältes Volk sich selbst gegen seine Peiniger erhebt und ihr Joch abzuschütteln sucht.
Doch durfte ein solcher Geist nicht durch Abfall von Gott Untertan Luzifers werden. Denn sonst wäre er ihm rettungslos verfallen gewesen.
Es musste ein Geist des Himmels sein, der auf dem Wege der Menschwerdung nur äußerlich in den Herrschaftsbereich Satans trat. Denn alles, was in der Materie verkörpert ist, untersteht dem Einfluss der bösen Mächte. Darum hat das Böse über alle irdischen Wesen eine so große Gewalt, selbst wenn sie der Gesinnung nach nicht dem Bösen angehören. Auch die gottestreuesten Menschen erfahren täglich die Macht des Bösen an sich und straucheln oft unter seinem Einfluss.
Darum war es für den betreffenden Geist des Himmels ein großes Wagnis. Er war ja nach seiner menschlichen Geburt ein Mensch, wie alle anderen Menschen. Er hatte keine Erinnerung an sein früheres Dasein als Geist des Himmels. Er wusste also nicht, wer er war, kannte auch zunächst nicht die Aufgabe, die er durch seine Menschwerdung zu lösen hatte und wurde zum Bösen und vom Bösen versucht, wie alle anderen Menschen. Gott gab ihm auch nicht mehr geistige Hilfe, wie jedem anderen. Das hätte der Gerechtigkeit Gottes widersprochen. Die größere Hilfe Gottes, die dieser menschwerdende Himmelsgeist zur Lösung seiner Aufgabe nötig hatte, musste er sich dadurch verdienen, dass er den an ihn herantretenden Angriffen des Bösen widerstand. In dem Maße, wie er in den großen Versuchungen zum Bösen festblieb, empfing er immer größere Hilfe Gottes. Das ist bei allen Menschen so. Aber in dem gleichen Maße, wie die Hilfe Gottes bei ihm zunahm, durfte auf der anderen Seite auch das Böse seine Angriffe gegen ihn verstärken. Denn Gott lässt niemand über seine Kräfte versuchen. Das Kind darf vom Bösen nicht so schwer angefallen werden, wie der Erwachsene. Man darf keinem eine Zentnerlast auf die Schultern legen, wenn seine Kräfte bloß für einen halben Zentner ausreichen.
So durfte auch jener menschwerdende Geist des Himmels als Kind nicht so schwer vom Bösen angefochten werden, wie in seinen reiferen Jahren. Und erst, wenn er die Erkenntnis gewonnen hatte, wer er war und welchen Zweck seine Menschwerdung hatte, wurde der Hölle gestattet, mit allen Machtmitteln gegen ihn anzugehen. Dann begann der Vernichtungskampf. Es war also für jenen Geist als Mensch ein Verteidigungskampf gegen das Böse, das ihn zum Abfall von Gott zu bringen suchte. Es musste ein Kampf werden, der für den menschgewordenen Himmelsgeist, sofern er bis zum Schluss standhaft blieb, mit einem martervollen irdischen Tod endete. Denn es ist die ständige Kampfart der bösen Mächte, dass sie die Festung, die sie mit kleineren und mittleren Geschützen nicht niederkämpfen können, mit dem schwersten Kaliber irdischer Qualen zur Übergabe zu zwingen suchen. Dafür finden sie unter den Menschen stets Werkzeuge und Helfershelfer genug.
Blieb jener Geist trotz der größten Qualen, die ihm als Mensch von Seiten der Höllenmächte und ihrer menschlichen Werkzeuge seelisch und körperlich angetan wurden, bis zum letzten Atemzuge standhaft und seinem Gotte treu, dann hatte er sich durch diesen Verteidigungskampf gegen das Böse die größte Hilfe und Kraft Gottes verdient, die ein Geist erlangen kann. Mit dieser Gotteskraft ausgerüstet, konnte er nach seinem irdischen Tode als Geist gegen die Hölle im Angriffskampf vorgehen, gegen die er als Mensch bloß im Verteidigungskampf hatte stehen können. Sein Sieg über Luzifer war ihm dann gewiss. Denn die Kampflegionen des Himmels standen ihm zur Verfügung. ” (Auszug aus dem Buch: “Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes”)
Stelle Dir bitte folgende Situation vor:
Du bist Vater oder Mutter von 10 Kindern. 9 von ihnen werden dir ungehorsam. Aufgrund deiner Bemühungen gelingt es dir, 2 von diesen 9 ungehorsamen Kindern zu dir zurückzuführen. Die anderen 7 wollen immer noch nichts von dir wissen und du lässt sie in einen Folterkeller werfen, wo sie auf immer und ewig gepeinigt werden.
Ist das für dich eine Freudenbotschaft? Würde es dich nicht in Entsetzen treiben, immer wenn Du an die 7 denkst?
Und wenn du als Mensch schon so fühlst, sollte Gott dann nicht erst recht so fühlen?
“Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!” (Mt 7,11)
Und trotzdem sollte Gott, der die Liebe ist, so handeln?
“Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe.” (1.Joh. 4, 8)
Wie würde er sich wohl dabei fühlen, wenn unzählige seiner Geschöpfe, seiner geliebten Kinder auf immer gequält werden?
Was sagt die Bibel zu der Frage?
Immer wenn in den deutschen Bibelübersetzungen das Wort “Ewigkeit” oder “ewig” gebraucht wird, findet man in dem griechischen Text das Wort “Aeon“. Auch in unserem Sprachgebrauch gibt es das Wort “Aeonen”. Damit werden große Zeiträume bezeichnet. Auch im griechischen hat es die Bedeutung eines Zeitraumes von unbestimmter Dauer. Das Altertum war ein “Aeon”, das Mittelalter war ein “Aeon”, die Neuzeit ist ein “Aeon”. Nach der Anschauung der Römer war ein “Aeon” ein Zeitraum von hundert Jahren.
Ein “Aeon” ist also eine Zeitdauer, deren Grenzen bald weiter auseinander-, bald näher zusammenliegen.
Es ist nun eine merkwürdige Tatsache, dass die Übersetzer an zahlreichen Stellen der Bibel das Wort “Aeon” und das davon abgeleitete Eigenschaftswort in dieser Weise mit “Zeit” und “zeitlich” wiedergeben, weil das Wort “ewig” an jenen Stellen widersinnig wäre. Nur dort, wo von einer jenseitigen Strafe die Rede ist, gebrauchen sie das Wort “ewig”.
Bei dem Gleichnis von dem Sämann (Mt. 13) wird gesagt, dass bei einigen der Same erstickt wird durch die Sorgen dieses “Aeon”, was mit “zeitlichen Sorgen” übersetzt ist.
In dem Gleichnis von dem Unkraut unter dem Weizen sagt Christus, dass die Ernte das Ende dieses “Aeon” sei, also das Ende dieser Zeit oder dieser Welt. Auch hier kann es nicht “Ewigkeit” heißen. An dieser Stelle kommt das Wort “Aeon” noch zweimal in der Bedeutung von “zeitlich” vor.
Die Übersetzung als “Ewigkeit” ist auch grammatikalisch unsicher, da das Wort “Ewigkeit” im deutschen niemals in der Mehrzahl vorkommen kann, was beim “Aeon” durchaus der Fall ist.
Nun steht das Wort “Aeon” an den Stellen, wo von einer jenseitigen Strafe die Rede ist. Warum wird dasselbe Wort, das an zahlreichen anderen Stellen mit “Zeit” und “zeitlich” übersetzt wird, gerade dort mit “ewig” wiedergegeben, wo es sich um die Höllenstrafe handelt? Man könnte fast meinen, die Übersetzer hätten eine besondere Freude an einer ewigen Hölle. Vielleicht lassen sich aber auch verängstigte Laien so besser “lenken”…
Wie lässt sich die Aussage, dass viele verloren gehen, mit manchen Aussagen der Bibel vereinbaren? So z.B. in 1.Kor 15,22:
“Denn wie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden.”
Wenn alle lebendig gemacht werden, wer stirbt dann noch?
Oder in Offb. 21,4:
“Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen.”
Wenn kein Geschrei und kein Schmerz mehr sein wird, was ist dann mit denen, die doch angeblich “ewige” Höllenqualen zu erleiden haben?
An dieser Stelle drängt sich auch die Frage auf, was denn eigentlich der Tod im Sinne der Bibel ist.
Dass in der Bibel der Begriff “Tod” verschiedene Bedeutungen haben muss, sieht man z.B. aus folgenden Stellen:
“Jesus aber spricht zu ihm: Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben!” (Mt 8,22)
Wie können Tote denn noch etwas tun? Also muss der Begriff “Tod” noch eine andere Bedeutung haben…
Schauen wir nun in Eph 2,1:
“Auch euch <hat er auferweckt>, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden.”
Aha, wenn man in Vergehungen und Sünden lebt, ist man tot!
“Denn der Lohn der Sünde ist der Tod.” (Röm 6,23)
Somit heisst also Mt 8,22 sinngemäß: “Lass die in der Sünde lebenden ihre Verstorbenen begraben.”
Wer in der Sünde lebt, der trennt sich von Gott. Der Tod ist die Trennung von Gott.
Das ersieht man besonders auch in 1. Mose 2,17 wo Gott zu Adam und Eva sagt:
“An dem Tage, da ihr davon esset, müsst ihr des Todes sterben.”
Sie starben nicht etwa den irdischen Tod, sondern wurden aus dem Paradies, aus der Gegenwart Gottes verbannt. (Sie trennten sich von Gott – und verbannten sich dadurch selbst, aber das ist eine andere Geschichte…)
Wenn man sich mit diesem Hintergrund noch einmal Offb. 21,4 anschaut ergibt sich folgendes:
“Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod (= die Trennung von Gott) wird nicht mehr sein, … “
Und wenn die Trennung von Gott nicht mehr existiert, dann auch nicht in einem ewigen Höllenfeuer! Dann sind alle zu ihm zurückgekehrt!
“Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden.” (Joh. 9, 1-3)
Wie konnte dieser denn als Mensch gesündigt haben, da er ja bereits blind geboren worden war? Für die Jünger war es also eine klare Sache, dass die Möglichkeit bestand, vor der irdischen Geburt eine Sünde zu begehen.
Die eigentliche Schöpfung war nicht die irdische sondern eine geistige Schöpfung.
“Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild” (1. Mose 1,27)
und da Gott Geist ist (Joh. 4, 24) ist sein Ebenbild, der Mensch, im Ursprung auch geistig. Daher ist unsere irdische Existenz nur ein kleiner, wenn auch sehr eindrücklicher, bedeutender Ausschnitt unseres gesamten Lebens.
Um die Aussage, dass die Bücher des Neuen Testaments inspiriert worden sind zu belegen, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
Wenn wir in die Bibel schauen, finden wir jedoch im gesamten Neuen Testament (mit Ausnahme der Offenbarung) keinen einzigen Hinweis auf eine Inspiration der Bücher. Hätten nicht die Verfasser, genau wie die Schreiber im Alten Testament immer wieder betont, dass die Bücher eine Inspiration Gottes seien? Im Alten Testament finden wir unzählige Male Aussprüche wie “So spricht der Herr” oder “Gott sprach”. Im Neuen Testament (Ausnahme Offenbarung) kein einziges Mal. Im Gegensatz dazu finden wir hier oftmals sogar ausdrückliche Hinweise auf die Entstehung durch eigenes Nachdenken, Erleben oder Recherchieren der Inhalte. So schreibt z.B. der Evangelist Lukas ganz zu Anfang:
“Da es nun schon viele unternommen haben, einen Bericht von den Ereignissen zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben, wie sie uns die überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, hat es auch mir gut geschienen, der ich allem von Anfang an genau gefolgt bin, es dir, hochedler Theophilus, der Reihe nach zu schreiben.”( Lk 1,1-3)
Sein Bericht enthält also nach seiner eigenen Aussage das, was Augenzeugen ihm berichtet haben. Er berichtet dasselbe, was vor ihm schon viele andere niedergeschrieben hatten. Mit keinem Wort erwähnt er eine Eingabe durch “den Heiligen Geist”.
Auch der Apostel Johannes schreibt:
“Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens … was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und dies schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.” (1.Joh 1,1-4)
Auch hier: Ein Bericht der eigenen Erlebnisse und kein Wort von Inspiration.
Und der Apostel Paulus schließlich betont:
“Dies aber sage ich als Zugeständnis, nicht als Befehl. Ich wünsche aber, alle Menschen wären wie ich; doch jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so. Ich sage aber den Unverheirateten und den Witwen: es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich.” ( 1.Kor 7, 6-8)
und ganz deutlich:
“Den übrigen aber sage ich, nicht der Herr:….” (1.Kor 7,12)
Kann die Aussage “sage ich, nicht der Herr” vom Herrn inspiriert sein??
Als Beweis für eine Inspiration der Schriften des Neuen Testaments wird auch gerne folgender Vers herangezogen:
“Die ganze heilige Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit,” ( 2.Tim 3, 16)
Schaut man in den Urtext, so ergibt sich aber ein ganz anderer Sinn:
“Jede Schrift, die von Gott eingegeben ist, ist nützlich zur Lehre, ….”
Nun gehen viele Kirchenlehrer aber noch einen Schritt weiter und sagen: Nicht nur der damalige Text, sondern auch die uns heute vorliegenden Ausgaben der Bibel würden noch wörtlich mit dem Urtext übereinstimmen. Sie sagen, Gott würde die Bibel vor absichtlichen und unabsichtlichen Verfälschungen schützen. Als Hinweis dafür führen sie Offb. 22,18-19 an:
“Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch geschrieben sind; und wenn jemand von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott seinen Teil wegnehmen von dem Baum des Lebens und aus der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben ist.”
Wo aber steht dort, dass nichts hinzugefügt oder weggenommen wird? Dort steht lediglich, dass derjenige, der etwas hinzufügt oder entfernt seine Strafe erhalten wird. Im Gegenteil: Dadurch, dadurch dass eine Strafe angedroht wird, wird ja ausdrücklich auf die Möglichkeit der Fälschung hingewiesen. Wäre eine Fälschung unmöglich, so hätte Gott doch auch keine Strafe androhen brauchen!
Im Alten Testament beschwert sich sogar Gott selbst über die Verfälschungen der Bibel:
“Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise, und das Gesetz des HERRN ist bei uns? In der Tat! Siehe, zur Lüge hat es der Lügengriffel der Schriftgelehrten gemacht.”( Jer 8,8)
Dass in den uns heute vorliegenden Ausgaben der Bibel Fehler enthalten sind, bestätigt uns auch der Hl.Hieronymus. Im Auftrage des damaligen Papstes Damasus übersetzte er von ca. 382 – 405 n. Chr. die ganze Bibel ins Lateinische. Diese Übersetzung mit Namen “Vulgata” (= einfach) entwickelte sich allmählich zur lateinischen Standardübersetzung und ist bis auf den heutigen Tag die offizielle Bibel der röm.-kath. Kirche.
In einem Brief an Damasus beklagte sich Hieronymus über seine Aufgabe. Er sagte, es sei eine gefährliche Anmaßung, eine Bibel schreiben zu wollen, welche den richtigen Text wiedergäbe, denn die vorhandenen Abschriften des Urtextes wichen alle voneinander ab. Nun solle er den Schiedsrichter spielen. Wenn er nun eine neue Bibel herausgäbe, so würde sie von den bisherigen abweichen. Die Folge wäre, dass man ihn einen gotteslästerlichen Fälscher nennen würde, da er Worte und Sätze geändert, hier etwas ausgelassen und dort etwas hinzugesetzt oder sonstige Veränderungen vorgenommen habe. Als Ursache für die Unterschiede führte er an, dass manche Abschreiber in verbrecherischer Weise absichtlich gefälscht hätten. Andere wollten in ihrer Anmaßung den Text verbessern, hätten ihn jedoch in ihrer Unerfahrenheit noch mehr verdorben. Wieder andere hätten beim Abschreiben geschlafen und dadurch manches ausgelassen, verkehrt gelesen oder an die verkehrte Stelle gesetzt.
Auch er hat dann in seiner Vulgata, wie er selber schreibt, nach seinem persönlichen Verständnis Zusätze angebracht, Stellen und Worte umgeändert und Teile ausgelassen. Später wurden an der Vulgata noch weitere Änderungen vorgenommen, und diese dann auf dem Konzil in Trient als “Inspiriertes Wort Gottes” festgelegt…
In der Folge sollen nun einige Stellen angeführt werden, die eindeutig durch Übersetzungsfehler oder Abschreibefehler entstanden sind und in den wahrscheinlichen Urzustand zurückversetzt einen ganz anderen Sinn bekommen.
“Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.” (Mt 19,24)
Jeder, der das liest, fragt sich unwillkürlich, warum denn ein Kamel durch ein Nadelöhr gehen sollte. Generationen von Theologen haben die unterschiedlichsten Verrenkungen gemacht es zu erklären. Schaut man dann aber in den Urtext, so findet man heraus, dass, wenn man im Text nur einen Buchstaben ändert, das “Kamel” zu einem “Strick” wird, was dann wieder einen ganz verständlichen Sinn ergibt:
“Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Strick durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.”
Eine Stelle, die zur Stützung des Dogmas der jungfräulichen Geburt Marias herangezogen wird, ist Mt. 1,23:
“‘Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Emmanuel nennen’, was übersetzt ist: Gott mit uns.”
Der Urtext lässt es jedoch offen, ob es eine verheiratete Frau oder eine Jungfrau ist, die einen Sohn bekommen wird. Wichtig ist dem Schreiber nur, dass ein Knabe zur Welt kommen soll. Die wörtliche Übersetzung lautet:
“Siehe, die junge Frau wird schwanger sein und einen Sohn gebären …”
Zur Stützung der Lehre der Dreieinigkeit wird oft 1.Joh 5,7-8 herangezogen:
“Denn drei sind es, die es bezeugen im Himmel: der Vater, das Wort und der heilige Geist und diese drei sind eins.”
In den Urtexten heißt es dagegen:
“Denn es sind drei, die [es] bezeugen: der Geist und das Wasser und das Blut, und die drei sind einstimmig.”
Da die Fälschung zu offensichtlich war, man sich aber den einzigen “Beweis” für die Dreieinigkeit nicht aus den Händen nehmen lassen wollte, erklärte die Indexkongregation am 15. Januar 1897 im Auftrage des Papstes ausdrücklich, dass es sich hierbei um einen “integrierenden Bestandteil” des Neuen Testaments handele und darum auch als vom “Heiligen Geist” inspiriert zu betrachten sei.
Die vorangegangenen Beispiele könnten noch beliebig fortgesetzt werden. Es liegt uns fern, die Bibel in Misskredit zu bringen und das Vertrauen, das viele Menschen zu Recht in dieses wunderbare Buch setzen, zu erschüttern. Wir sind aber ganz deutlich der Meinung, dass die Bibel es nicht nötig hat, sich ihre Autorität mit falschen Glaubenssätzen zu erhalten.
Wenn die Bibel die einzige Glaubensgrundlage wäre, dann müssten in der Bibel alle Dinge zu finden sein, die uns für unseren Weg zu Gott notwendig sind. Aber hat Jesus nicht selbst gesagt, dass er noch nicht alles sagen konnte, sondern noch vieles später hinzukommen wird?
“Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.” (Joh. 16, 12)
Wenn Jesus noch nicht alles sagen konnte, kann dann in der Bibel alles enthalten sein, wo sie doch, zumindest in den Evangelien, “nur” die Lehren wiedergibt, die Jesus gelehrt hat?
Außerdem gibt es im ganzen NT (Ausnahme Offenbarung) keinen Satz, der besagt, dass die Jünger die Lehren Jesu aufschreiben sollten. Wenn das geschriebene Wort die alleinige Glaubensgrundlage der Christen sein sollte, hätte dann Christus nicht eindringlich darauf hingewiesen und seine Jünger dazu angehalten jede seiner Predigten Wort für Wort mitzuschreiben? Hätte er das Geschriebene dann nicht hinterher kontrolliert und ggf. berichtigt? Oder hätten nicht zumindest die Apostel direkt nach seiner Kreuzigung die Evangelien niedergeschrieben, als die Erinnerung noch frisch war? Hätte nicht Paulus seinen neu gegründeten Gemeinden das Evangelium schriftlich hinterlassen anstatt “nur” Briefe zu schreiben?
Die älteste Aufzeichnung des Evangeliums (Matthäus) geht jedoch auf die Zeit um 50 – 70 n.Chr. zurück, d.h. mindestens 20 Jahre (!) nach Jesu Kreuzigung.
Nein, Christus hatte etwas anderes für seine Nachfolger vorgesehen:
“Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen.” (Joh 16, 13)
Dieser “Geist der Wahrheit” ist es, der auch heute noch die Menschheit führen und belehren möchte, der auch heute noch so wirksam ist, wie vor 2000 Jahren.
Sich auf den Verkehr mit der Geisterwelt Gottes einzulassen, ist kein Spiel sondern eine heilige Handlung. Darauf weisen wir zwar auch in unseren Veröffentlichungen (z.B. “Geistige Speise”, “Ausbildung der Medien”) hin. Weil uns dies aber so wichtig ist, möchten wir es an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich hervorheben.
Beim Umgang mit der jenseitigen Welt sollte man sich darüber im Klaren sein, dass dort neben Engeln Gottes auch andere Geistwesen tätig sind. Manche tun dies aus eigenem Antrieb und aus dem eigenen beschränkten Wissen heraus. Diese sind durchaus wohlmeinend, aber oft fehlen ihnen die Kenntnis der geistigen Zusammenhänge und der Einblick in den göttlichen Heils- und Erlösungsplan.
Es gibt aber auch weniger gut gesinnte Geschwister, die uns in die Irre leiten wollen. Einige handeln “nur” aus Schadenfreude. Es gibt aber auch eine Menge Geister, die sich immer noch Luzifer verschrieben haben und uns bewusst schaden wollen.
Es gibt neben Schwarz und Weiß also auch eine Vielzahl an “Graustufen” dazwischen. Aus eigener Kraft sind wir Menschen kaum in der Lage, die einen von den anderen zu unterscheiden.
Aus unserer Sicht gibt es daher einige Punkte, die wichtig sind, um den möglichen Gefahren des Geisterverkehrs zu begegnen:
Vielleicht war das jetzt ein wenig viel für den Anfang. Aber in diesen Umgang wächst man Schritt für hinein. Auch hier wird – Dank der göttlichen Führung – niemand überfordert – aber durchaus gefordert.
Mehr zu diesem Thema findet sich auch zum Herunterladen auf unseren Literaturseiten.
Medien sind Mittelspersonen oder menschliche Werkzeuge, deren sich die Geisterwelt bedient, um sich den Menschen kundzutun. Je nach Zweck, zu dem die Geisterwelt die Medien gebraucht, unterscheidet man verschiedene Arten der Medien.
Menschen, die die Gabe des Hellsehens, Hellhörens, Hellempfindens, usw. haben, zählen nicht im eigentlichen Sinne zu den Medien. Zwar haben diese Menschen mediale Kräfte; wirkliche “Medien” sind sie aber nicht. Bei ihnen ist es ja der eigene Geist, der tätig ist, der sieht oder hört, während bei den eigentlichen “Medien” ein fremdes Geistwesen wirksam und der Geist des Mediums ausgeschaltet ist.
Eine weitere Unterscheidung der Medien besteht im Grad des Mediums, den eigenen Geist zu lösen, um dem fremden Geistwesen Platz zu machen.
Stimmenhören ist ein verbreitetes Phänomen. Nach neueren Untersuchungen hören in Deutschland etwa 3 bis 5% der Bevölkerung – das sind zwischen zwei und vier Millionen Menschen – ständig oder vorübergehend “Stimmen”.
Dies kann für die Betroffenen sehr quälend sein.
Die gängigen medizinisch-therapeutischen Methoden gründen auf einem materialistischen, naturwissenschaftlichen Weltbild. Dieses blendet die – nach unserer Auffassung – wesentlichen Ursachen des Phänomens aus. Daher greifen die angewandten Methoden und Medikamente, wenn überhaupt, dann meist nur unter Inkaufnahme starker Nebenwirkungen. Da nur die Symptome behandelt werden, treten nach dem Absetzen der Medikamente die Phänomene wieder auf.
Aus geistchristlicher Sicht liegt bei den meisten Betroffenen weder eine psychiatrische noch eine organische Störung vor. Diese Menschen sind schlichtweg medial, d.h. sie können mit der uns umgebenden, geistigen Welt in Kontakt treten. Dies ist also in Wirklichkeit eine Gabe. Da sie aber die Hintergründe nicht kennen, können sie auch die Ursachen der Belästigungen nicht beseitigen.
Betroffene berichten vielfach, dass die Stimmen erstmalig im Zusammenhang mit psychischen Ausnahmesituationen wie Trauer, extremem Stress, Unfällen oder auch medizinischen Eingriffen mit Vollnarkosen auftraten. Dies ist verständlich, da in solchen Situationen die Wand, die uns von der geistigen Welt trennt, aus noch nicht genau bekannten Gründen sehr dünn ist. Dadurch ist es verhältnismäßig einfach, “die Tür” zum Jenseits – bewusst oder unbewusst – zu öffnen.
Nun sind wir jederzeit von einer Vielzahl Geistwesen umgeben. Einige kennt der Volksmund als “Schutzengel”, andere als “Teufel” und “Dämonen” wieder andere als “Arme Seelen”.
Wir unterscheiden im Wesentlichen folgende Gruppen von Geistwesen, innerhalb derer es aber auch noch eine Vielzahl an Abstufungen gibt:
Diese können nun unter gewissen Umständen Zutritt zu dem Menschen erhalten und nehmen auf diese Weise mehr oder weniger stark Einfluss.
So erklärt es sich also, dass Menschen von ganz unterschiedlichen Einflüssen berichten. Viele berichten von echter Lebenshilfe, während andere sich extrem belästigt oder eingeschränkt fühlen.
Haben besonders die niedriger stehenden Geistwesen erst einmal “Wohnung bezogen”, sind sie für die Betroffenen, die die Hintergründe nicht kennen, nur äußerst schwer wieder zu entfernen.
Die Befreiung aus dem Einfluss solcher Geister gelingt nach unserer Erfahrung am besten in drei Schritten. Dies sind einfache Methoden, die jeder schnell erlernen kann und mithilfe derer sich Betroffene sehr gut “selbst” helfen können.
Nach der Befreiung ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, die eine erneute Besetzung durch denselben oder andere Geister unterbinden.
Jesus verwendet im Lukasevangelium das Bild eines Hauses, in das der Geist zurückkehren will:
“Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchwandert er dürre Orte und sucht Ruhe; und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will in mein Haus zurückkehren, von wo ich ausgegangen bin. Und wenn er kommt, findet er es gekehrt und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit, böser als er selbst, und sie gehen hinein und wohnen dort; und das Ende jenes Menschen wird schlimmer als der Anfang.” (Lk. 11, 24-26)
Durch die oben angeführte Einbindung des Geistes in die Lösung ist dem Zurückkehren desselben Geistes wirksam entgegengewirkt.
Mittels regelmäßiger Gebete und Ausrichtung des Lebenswandels auf Gottes Gebote, können wir zudem “einen Wächter vor die Tür” stellen, der Geistern den Zutritt verweigert.
Unsere Vorgehensweise, Menschen von quälenden Geistern zu befreien, gründet auf folgenden Erkenntnissen:
Diese Einstellung mag für manchen eine mittelalterliche Weltsicht darstellen, die in der heutigen naturwissenschaftlich-materialistischen Sichtweise keinen Platz mehr hat. Die Erfolge unseres Handelns lehren uns aber diese andere Sichtweise. Es gibt eben mehr zwischen Himmel und Erde, als das, was mit unseren Messgeräten zu erfassen ist.
Diese Erkenntnisse ziehen unweigerlich Veränderungen in unserem Denken und Handeln nach sich. Wenn ich die Existenz Gottes akzeptiere, dann weiß ich auch, dass mein Leben eingebettet ist in einen größeren Kontext und mein Handeln Konsequenzen hat. Bereitschaft zur Umkehr ist oft die Voraussetzung für eine dauerhafte Befreiung von quälenden Geistern.
Werner Schiebeler:
Walther Hinz:
Walther Hinz hat sich als Fachgelehrter ersten Ranges einen internationalen Namen gemacht, der für ein kritisches, unbestechliches und von jedem Dogmatismus freies Urteil bürgt.
Johannes Greber wurde am 2.Mai 1874 in Wenigerath, Kreis Bernkastel geboren.
Nach dem Theologiestudium, wurde er am 31. März 1900 zum katholischen Priester geweiht. Am 1. Mai 1904 wurde er als Pfarrer nach Obergondertshausen versetzt.
Diese Gemeinde im Hunsrück gehörte damals zu den ärmsten Gegenden Deutschlands. Die Sterblichkeit durch Tuberkulose und Diphtherie war besonders hoch, da sich diese Menschen eine ärztliche Versorgung nicht leisten konnten.
In dieser Situation gründete Pfarrer Greber, nach genauen Anweisungen, die er in einer Vision erhalten hatte, einen Hilfsbund. Die genauen Einzelheiten würden den Rahmen dieser Kurzbiografie sprengen. Nur soviel sei gesagt: Durch den Hilfsbund wurde – gegen einen Beitrag von monatlich ca. 50 Pfg. – im Krankheitsfalle eine medizinische Versorgung sowie die Übernahme der Arbeiten auf dem Bauernhof gewährleistet. Der Hilfsbund war so erfolgreich, dass nach diesem Vorbild im ganzen damaligen Reichsgebiet ähnliche Vereinigungen gegründet wurden.
Eine zweite Vision hatte Greber am 1.August 1914: Während überall die Glocken als Zeichen der Generalmobilmachung läuteten, sah er plötzlich vor seinem geistigen Auge halb verhungerte Kinder durch die Straßen einer Großstadt ziehen und in Mülltonnen nach etwas Essbarem suchen. Eine Stimme sagte ihm: “Nimm dich dieser Kinder an!” In der Folge erhielt er genaue Anweisungen über die Organisation einer Kinderlandverschickung, bei der er hungernde Stadtkinder zur Erholung in ländliche Gebiete, später dann, als dies in Deutschland nicht mehr möglich war, hauptsächlich nach Holland, vermittelte. Diese Aufgabe nahm ihn so sehr in Anspruch, dass er sich am 1. April 1915 von seiner geistlichen Tätigkeit beurlauben ließ, um sich künftig – ohne Gehalt – ausschließlich dieser Aufgabe zu widmen. Bis weit nach Kriegsende durfte er so insgesamt über 20.000 Kinder vor dem sicheren Hungertod retten.
Als dieses dann, nach dem Weltkrieg, schließlich nicht mehr nötig war, trat er wieder in den Dienst der Kirche und übernahm am 11.Juni 1921 ein Priesteramt in Kell bei Andernach. Gleichzeitig führte er, von einem Büro in Koblenz aus, weiterhin die Arbeiten des Hilfsbundes.
Hier nun sollte ein Ereignis eine entscheidende Veränderung in seinem Leben bewirken.
Im Spätsommer 1923 trat ein Mann in das Büro des Hilfsbundes. Er berichtete über seine Erlebnisse, die ihm im Rahmen privater Gottesdienste widerfahren waren: Ein etwa 16 – 17 Jahre alter Junge pflegte bei diesen Zusammenkünften plötzlich bewusstlos vornüber zu fallen, werde aber sofort wieder, wie von einer unsichtbaren Kraft, aufgerichtet und sitze dann mit geschlossenen Augen da. In diesem Zustand erteile er den Anwesenden wunderbare Belehrungen und beantworte Fragen, die man an ihn stelle. Der Mann schloss seinen Bericht mit der Bitte, Pfarrer Greber möge ihn am kommenden Sonntag zu einer solchen “Sitzung” begleiten. Grebers Bedenken begegnete der Mann mit der Frage, an wen sich denn sonst Laien, wie er, in diesen Fragen wenden sollten, wenn nicht an ihre geistlichen Führer, zu denen sie Vertrauen hätten.
Greber kannte den Spiritismus bis dahin nur aus Meldungen der Tagespresse über aufgedeckte spiritistische Betrügereien und entlarvte Medien. Er konnte sich jedoch der Richtigkeit der Forderung nicht verschließen und willigte schließlich ein, mitzukommen, in der festen Absicht, das Ganze des Schwindels zu überführen.
Kurz vor der Sitzung ergab sich für Greber die Möglichkeit, mit dem Jungen persönlich zu sprechen. Durch eine Anzahl von Fragen fand er bald heraus, dass sich der Junge in seinem Wissensstand in nichts von mittelmäßigen Jungen seines Alters unterschied.
Während der Sitzung stellte Greber dem Jungen, der inzwischen in Trance gefallen war, mehrere Fragen aus dem Bereich der Religionswissenschaften, die er vorbereitet hatte, und deren Beantwortung eine längere Darlegung erforderten. Er selbst war nicht imstande, diese Fragen zu beantworten und wollte bloß feststellen, welche Ausführungen der Junge dazu machen würde.
Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern oder zu überlegen, beantwortete dieser die Fragen mit einer solchen Einfachheit und Klarheit, dass an der Richtigkeit der Antworten kein Zweifel aufkommen konnte.
Greber war mit der festen Absicht gekommen, das Ganze als Schwindel zu entlarven und musste nun feststellen, dass die Antworten, die dieser Junge gab, die Stützpfeiler seines Glaubensgebäudes, das er sich in seiner langjährigen Tätigkeit als Priester aufgebaut hatte, ins Wanken brachten. Alle “natürlichen” Erklärungen, die er in Betracht zog, musste er als unzureichend fallen lassen. So entschied er sich, die ganze Sache einer eingehenden Prüfung zu unterziehen.
In der Folge erhielt er Belehrungen über die Schöpfung und das Leben, die an das Fassungsvermögen seines Verstandes heranreichten, die aber doch so klar, so folgerichtig und so einfach waren, wie es nur die Wahrheit sein kann.
Diese Wahrheiten veröffentlichte er in dem Buch “Der Verkehr mit der Geisterwelt – seine Gesetze und sein Zweck”.
1929 emigrierte Greber in die USA, wo er am 31. März 1944 starb.